Am 1. Mai 1994 endet in Imola das Leben eines Mannes, für den der Begriff Superstar neu definiert werden musste. Ayrton Senna da Silva war nicht einfach ein Rennfahrer. Der Brasilianer, Sohn aus gutem Hause, war der Prototyp eines Menschen, dem das Leben sein ganzes Füllhorn gönnte.
Senna war belesen, weltoffen, spielte Klavier, sammelte Kunst, las Shakespeare und Freud. Und er fuhr Autorennen. Besser, schneller, spektakulärer, gewagter als andere. 1988, 1990 und 1991 war er bereits Weltmeister geworden.
Mit voller Wucht in die Mauer
Beim GP San Marino 1994 rast der 34-Jährige im Williams FW16 mit Tempo 330 aus der langgezogenen Tamburello-Kurve geradeaus direkt in eine Betonmauer. Ein Teil der Radaufhängung durchschlägt Sennas Helm und bohrt sich in seinen Kopf – er hat nicht den Hauch einer Chance.
Für Rennfahrer-Kollege Gerhard Berger war Sennas Tod «so, als sei die Sonne vom Himmel gefallen». Es war der tragische Abschluss eines fatalen Formel-1-Wochenendes: Im Qualifying tags zuvor war bereits der Österreicher Roland Ratzenberger tödlich verunglückt.